Wer in Bonn nach Specialty Coffee sucht, stößt schnell auf Brendan und seine Curiosity Coffee Rösterei. Seine Bohnen gab es bis vor kurzem bei Brews Lee Coffee, dem Kaffeenerd Hotspot in Bonn, in der Mühle und auch im Verkauf. Mittlerweile gibt es alle zwei Wochen einen Werksverkauf in der Rösterei selbst.
Wofür Curiosity Coffee steht, sagt der Name selbst wohl am besten. Seid neugierig und lest hier ein bisschen mehr über die kleine Bonner Röstrei von Brendan selbst:

In Kanada war ich Elektriker und habe neben der Berufsschule als Barista bei Starbucks gearbeitet. Irgendwann wurde mir allerdings klar, dass das Elektriker-Dasein nichts für mich ist und ich fing an zu reisen. Ich entdeckte die Kaffekultur in anderen Teilen der Welt und beschloss, mehr über Kaffee lernen und in der Specialty Coffee Szene zu arbeiten. Ich lernte außerdem meine Partnerin Sina auf Reisen kennen und als sie nach Kanada kam, zogen wir nach Toronto. Dort arbeitete ich zunächst bei Starbucks, bis ich eine Stelle bei einem lokalen Specialty Coffee Shop namens Crema gefunden habe. Kurz nachdem ich dort anfing, eröffneten sie ihre eigene Rösterei, Propeller Coffee Co., und ich verbrachte dort so viel Zeit wie möglich. Ich war der nervige Typ, der zu jedem Cupping auftauchte und keine Gelegenheit auslassen wollte, den Röstern über die Schulter gucken und Notizen zu machen! Schließlich zogen Sina und ich nach Bonn, wo es zu der Zeit noch keine Rösterei gab, die sich auf genau die Art von Kaffee spezialisiert hatte, die mich interessierte. Ich kaufte mir also einen Ikawa Proberöster, um zu Hause weiter zu lernen, während ich in einer lokalen Café-Kette als Barista arbeitete. Nachdem ich rund 10-15 kg Kaffee in 50g Portionen geröstet hatte, war ich mit meiner eigenen Produktion zunehmend zufrieden. Als ich dann gleichzeitig die Gelegenheit hatte, einen gebrauchten Röster zu kaufen und eine günstige Gewerbefläche frei wurde, musste ich die Gelegenheit einfach ergreifen und habe seitdem nie wieder zurückgeschaut.

Ich war der nervige Typ, der zu jedem Cupping auftauchte und keine Gelegenheit auslassen wollte, den Röstern über die Schulter gucken und Notizen zu machen!

Ich arbeite nur mit Importeuren, die dafür bekannt sind, gute Beziehungen mit den Kaffeebauern zu pflegen und soziale Projekte zu unterstützen. Meine Ziele für die Zukunft sind noch bessere Preis-Transparenz und noch direktere Handelsbeziehungen mit Kaffeebauern. Meine oberste Priorität bei der Auswahl der Kaffees ist immer der Geschmack. Ich verkoste neue Proben grundsätzlich blind und wähle die interessantesten oder überraschendsten Kaffees aus. Diese Favoriten-Auswahl beurteile ich dann nach Preis-Leistungs-Verhältnis, danach wie gut sie in mein Sortiment passen, und welche Projekte ggf. gefördert werden.

Ich habe einige Kaffees, die praktisch immer im Sortiment sind: Einen fruchtigen Natural aus Äthiopien, einen klassisch-nussigen Kaffee aus Brasilien und eine Mischung. Alle weiteren Sorten sind limitierte Angebote und richten sich danach, was ich zur jeweiligen Zeit Interessantes und Aufregendes finde. Bei der Entwicklung des individuellen Röstprofils lasse ich sozusagen den Kaffee selbst entscheiden, ob er eher ein Espresso- oder Filterkaffee wird.

Bei der Entwicklung des individuellen Röstprofils lasse ich sozusagen den Kaffee selbst entscheiden, ob er eher ein Espresso- oder Filterkaffee wird

Seit letztem Jahr war ich der Besitzer des Brews Lee Coffee hier in Bonn, wo ich zuvor auch nebenbei als Barista tätig war. Unglücklicherweise haben die Coronakrise zusammen mit der Dauerbelastung, gleichzeitig Café und Rösterei zu betreiben, zur endgültigen Schließung des Cafés Ende Mai geführt.

Brendans Lieblingszubereitung und Kaffee:
Mein persönlicher Favorit ist die Chemex, denn ich mag besonders klaren Filterkaffee und das Ding sieht einfach schön aus.
Ich liebe neue und interessante Geschmacksnoten! Generell mag ich Naturals aus Äthiopien und ich finde einige der neuen Fermentationsverfahren faszinierend. 

Für mich sind gute Kaffees die, die in Erinnerung bleiben und Neugier wecken.

Das klingt doch genau nach dem, was wir hier im Shop suchen. Danke Brendan, dass du uns ein wenig von dir erzählt hast!
Wir haben uns für Kolumbien El Tambo entschieden. Er ist der perfekte Alltagskaffee und ein Alleskönner, schmeckt aus der Aeropress, als Handfilter und sogar als Espresso! Er ist süß und schmeckt nach Rohrzucker, Cola und Zitrusfrüchten. Die Organisation hinter diesem Kaffee heißt ASMUCAFE. Das steht für Asociación de Mujeres Agropecuarias de Uribe. Es handelt sich um einen Zusammenschluss aus Farmerinnen und Landeigentümerinnen in El Tambo. Gemeinsam schaffen sie mit ihrem Kaffee ein besseres Leben für sich selbst, ihre Familien und die Communtiy. Sie arbeiten zusammen und teilen Wissen, Betriebsmittel und unterstützen sich gegenseitig.
„Our work is determined by our values such as responsibility, honesty, commitment, respect, solidarity, and competitiveness“
Im Nerdset gibt es einen Honey aus El Salvador. El Naranjito ist ein Pacamara (das ist die Varietät der Kaffeebohne) und schmeckt nach tropischer Maracuja, Milchschokolade und Karamell. Eine richtige Bombe und einer meiner absoluten Favoriten aus den letzten Monaten!

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