Luzi und Berni trifft man gerne mal zu Kaffeemeisterschaften an, denn beide sind in der Szene aktiv und begleiten die Meisterschaften als Juroren. Das ist gar nicht mal so eine schlechte Idee, wenn man sich im Kaffeebereich selbstständig machen möchte. Zu diesen Gelegenheiten lernt man so manche wichtigen Kontakte kennen und so sind die beiden letzten September mit einem guten Netz an Kaffeefreunden über Deutschland hinaus in das Abenteuer eigene Rösterei mit dem Kaffeesurium gestartet.
Und hier machen die beiden keine halben Sachen. Die Rösterei und das Café sind nicht nur wunderschön, sondern sie haben eine tolle Auswahl an außergewöhnlichen und alltagstauglichen Kaffees, deren Weg sie transparent nachvollziehen können.

Die Rösterei in einem Satz:
Speciality Coffee für JEDEN! 🙂 


Was habt ihr gemacht, bevor ihr Kaffeeröster geworden seid?
Luzi: hat Multimedia & Kommunikation mit Schwerpunkt Mediendesign und 3D-Grafik studiert, in dem Bereich aber nur sehr sporadisch als Freelancerin gearbietet, da die Kaffee-Jobs (seit 2008) schon immer im Vordergrund standen. Bevor wir unseren eigenen Laden eröffnet haben, war Luzi 8 Jahre bei Machhörndl tätig. 
Berni: hat Wirtschaftsinformatik studiert und zunächst im Consulting Bereich gearbeitet, sich dann selbst weitergebildet zum Programmierer und App-Entwickler und hat parallel auch seine Leidenschaft für Kaffee entdeckt. Aus einem Nebenjob bei Machhörndl wurde dann schleichend die Haupt-Beschäftigung und so hat Berni 5 Jahre bei Machhörndl geröstet, bevor wir unseren eigenen Laden eröffnet haben.


Nach welchen Kriterien kauft ihr den Rohkaffee ein?
Zunächst müssen für uns die Grundvoraussetzungen gegeben sein: also einen Handels-Partner (Zwischenhändler oder gerne auch direkt) zu finden, der uns transparent alle Infos gibt, die wir gerne möchten. Also vor allem auch eine transparente Preisaufschlüsselung, was am Ende beim Farmer ankommt. Dann bestellen wir Samples, je nach Lust und Laune und was wir gerade an Geschmacksprofilen suchen und entscheiden letztendlich rein sensorisch, was wir kaufen (da ist der Preis auch etwas außen vor und es darf auch mal der teurere Kaffee werden, wenn dieser uns sensorisch absolut überzeugt). 


Wie stellt sich euer Sortiment zusammen?
Unser Sortiment ist bunt gemischt mit Kaffees aus verschiedenen Ländern, von einzelnen Farmen und auch Kooperativen von verschiedenen Rohkaffeehändlern oder auch direkt bezogen. Wir kaufen aktuell noch relativ kleine Mengen ein, da wir ja noch nicht mal ein ganzes Jahr auf dem Markt sind und einfach noch nicht einschätzen können, wieviel wir so brauchen von einer Sorte. Und dank Corona können wir uns nicht mal großartig an unserem Business-Plan orientieren. Daher kaufen wir gerade häufig relativ spontan Kaffee nach, wenn wir sehen, dass eine Sorte bald wieder aus ist. Zukünftig werden wir unser Sortiment aber hoffentlich auch vorausschauender planen können. Grundsätzlich spiegelt unser Sortiment vor allem die verschiedenen Geschmacksprofile von sortenreinen Kaffees wieder: 2-3 eher klassische, schokoladige Kaffees, 1-2 super ausgefallene fruchtige Kaffees und 1-2 zwischendrin 🙂 Also für jeden sensorisch was dabei. Allerdings sind alle Kaffees – auch die „klassichen“ relativ hell geröstet, und unserem Röst-Stil bleiben wir auch stets treu. 

 
Betreibt ihr selbst Gastronomien?
Ja, unser Konzept ist Rösterei mit Café. Wir haben sehr kleine Räumlichkeiten – insgesamt nur 70 qm, wovon ca. 2/3 den Gastraum ausmachen. Wir schenken verschiedene Kaffee-Spezialitäten aus und haben einen tollen veganen Kuchenlieferanten, deren Kuchen wir anbieten.  

Eure Lieblingszubereitung:
Berni: V60 / Espresso
Luzi: kann sich nicht entscheiden. 😉
Liebster Kaffee:
Berni & Luzi: fruchtig blumiges aus Äthiopien, am liebsten als Filter-Kaffee
Was bedeutet guter Kaffee für euch?
Die Herkunft muss stimmen, die Qualität muss stimmen und am Ende ist das wichtigste: dass Dir der Kaffee schmeckt 🙂

Warum haben wir genau DEN Kaffee für den Shop ausgewählt?
Der Brasilien Corrego do Cavalo ist unser erster direkt gehandelter Kaffee. Sprich, wenn’s Fragen gibt, können wir diese direkt dem Farmer stellen. Wir stehen in engem Kontakt, wissen genau was ankommt und sind auch überzeugt von der Qualität. Dieser Kaffee ist klassisch, kräftig schokoladig, nussig mit einer feinen natürlichen Süße. Also auch sehr Alltags- und Allgemeintauglich. 🙂 Trotzdem schön hell geröstet selbstverständlich.

Wie ihr vielleicht wisst, kenne ich viele dieser wunderbaren Menschen und Röstereien der Kaffeewelt über meinen Kaffeesahne Podcast. Mit Luzia vom Kaffeesurium habe ich für unsere kurze Zusammenarbeit einen Podcast aufgenommen. Im Gespräch hört man richtig schön raus, welchen Stellenwert die funktionierende, familiäre Coffeecommunity für uns hat. Außerdem hört ihr hier auch nochmal, was es braucht, um guten Kaffee an die Leute zu bringen. Ich freue mich total, dass Luzia und Berni mit dem Kaffeesurium dabei sind und der Podcast ist ganz toll geworden! Also: REINHÖREN!

Episode 54 Nachhaltige Kaffeeverpackung und verantwortungsvolles Unternehmertum Kaffeesahne Podcast

Verpackung und Nachhaltigkeit scheinen sich auf den ersten Blick erstmal auszuschließen. Und das ist genau das, worum es in meinem Gespräch mit Felix Bischopink von Packiro geht. Wie kann eine Kaffee Verpackung unseren Ansprüchen gerecht werden und wo setzen wir die Priorität?
  1. Episode 54 Nachhaltige Kaffeeverpackung und verantwortungsvolles Unternehmertum
  2. Episode 53 Specialty Coffee aus Ostafrika
  3. Episode 52 Doch noch ein Filterhalter – der Graycano Dripper
  4. Episode 51 Mit Bauchgefühl gründen und gleichberechtigte Elternschaft
  5. 03 Was passiert nach der Ernte?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.